Posts Tagged ‘Selbstfindung’

175#eine Prise Konfusität

Wednesday, February 1st, 2012

Man möchte doch immer irgendwas, dass sich jemand so und so verhält, dass jemand das und das sagt, dass man selbst nicht immer so viel Blödsinn labert, dass jeder Schritt von der passenden Musik begleitet wird, dass, wenn man es braucht, ein Stück Schokolade vom Himmel fällt, dass das Handy den aktuellen beschissenen Ton von sich gibt und eine SMS auf dem Display erscheint, dass das Internet in Lichtgeschwindigkeit lädt, und vor allem dass das passiert, was man will, obwohl man gar nicht weiß, was man will (in den meisten verdammten Fällen).

Ich hab 31 Tage gebraucht, um hier mal wieder ein Wort zu verlieren, in diesen 31 Tagen wusste ich abwechselnd erstaunlich genau und aber auch verwirrend ungenau, was ich will. Verschiedenste Menschen haben mir imaginär auf die Nase getippt und mir durch das, was sie sind oder meinen zu sein, und ihr Verhalten mir gegenüber die Frage gestellt, was ist eigentlich los mit dir? Werd dir doch mal über dich selbst klar!

Selbstfindung ist wohl nie abgeschlossen, täglich entdeck ich mich neu, nicht immer bin ich glücklich über meine Erkenntnisse. Am Ende eines Tages wird immer Bilanz gezogen. Heute hast du so und so viel verwirrten Blödsinn geredet, außerdem warst du zu so und so vielen Leuten unfair und hast dich von so und so vielen Leuten unfair behandelt gefühlt. Du hast ungefähr so oft gelacht und vielleicht ein paar gute Sprüche gerissen. Neckereien waren auch ein paar dabei, aber bestimmt warst du tausendmal mehr von Personen genervt, als dass sie dich amüsiert hätten. Warum nur? Warum nicht einfach drüber hinweg sehen, wir sind doch alle nur Menschen?! Alle nur kleine unwesentliche Atomanhäufungen, die wir nichts anderes im Kopf haben, als glücklich zu sein, und manchmal oder auch viel zu oft einfach vergessen, dass wir uns nur selbst glücklich machen können und uns kein verdammtes armes Schwein auf dieser Welt helfen kann.

Man will immer eine Beziehung, weil allein ist man unglücklich, und mehr Geld, weil das, was man hat, gerade mal reicht alle Lebenshaltungskosten in der Luxusversion zu tilgen, und man will immer Freunde um sich herum haben, weil man sich selbst nicht mehr aushält, und man will lieber essen gehen, weil für sich alleine kochen lohnt sich nicht, und man will, dass das Gegenüber Gedanken lesen kann, weil man selbst die eigenen Gedanken nicht lesen kann, und man will dass die Musik nicht aus den Boxen kommt, sondern die Band direkt hier neben einem im Raum die Fensterscheiben vibrieren lässt, weil man sonst Angst hat, man würde nicht richtig leben, überhaupt will man generell alles viel intensiver und exzessiver haben, weil man Angst hat, man würde nicht richtig leben. Aber eigentlich will ich doch eine Beziehung, weil das Leben teilen viel schöner ist als es allein zu genießen, aber glücklich bin ich auch mit mir selbst, und eigentlich brauch ich doch auch gar nicht mehr Geld, ich hab doch alles was ich brauch und glücklicher machen mich zusätzliche Dinge auch nicht, und manchmal will ich doch auch mal allein sein, weil ich mich doch sonst selbst verlieren würde in dem ständigen mit Freunden Zerstreuen, ab und zu muss man sich auch wieder suchen dürfen, und es ist doch auch oft viel schöner, wenn man mit seinen Gedanken alleine ist, auch wenn es dann niemanden gibt, der einem einfach so einen kleinen Tagtraum verwirklichen kann, und eigentlich lebe ich doch jede Sekunde intensiv und exzessiv, wenn ich die Welt um mich und in mir aufsauge wie ein vertrockneter Boden das Wasser, dass ihn wieder pulsieren lässt.

Warum muss man sich so oft selber eine Ohrfeige verpassen und sich klar machen, hey es ist geil so wie es ist hier und das Anecken zeigt doch nur, ich lebe noch und die Fensterscheiben vibrieren auch, wenn ich den Lautstärkeregler meiner Boxen bis an den Anschlag aufdrehe. Und vor allem wie geil ist es, einfach zu lachen und die Mitmenschen mit seiner Freude anzustecken, als wäre es der beste Tag auf Erden.

Und wenn ich darüber nachdenke, dann genieße ich durchaus die Verwirrung in meinem Kopf und das Wissen, dass man die Dinge nicht, weil sie überlegt sind, sondern, weil einem grad so danach ist, macht.

Ein Text, der grad so einfach aus meinem Kopf rausgeschrieben ist und deswegen vielleicht leicht konfus und der die Stimmung richtig ausbessert (bei mir zumindest)

168#Ich frage mich

Monday, August 22nd, 2011

Manchmal bin ich mir nicht ganz sicher, ob das gut ist, wie ich mein Leben gerade führe. Ich kann nicht sagen, dass ich momentan wahnsinnig glücklich wäre. Wenn ich alleine bin, bin ich sogar oft ziemlich unglücklich. Es ist nicht schlimm, ich leide nicht oder so, aber ich bin auch nicht so glücklich, wie ich es schon einmal war.

Wenn ich nicht alleine bin, dann bin ich aufgekratzt, lustig und immer für einen Flirt zu haben, verstecke vielleicht die Tatsache, dass ich allein sein hasse. Die Dinge werden dann ein bisschen egal. Ich rede über Sex und Flirts wie über ein Paar Socken. Manche halten mich für einen Spritty, fragen mich, ob ich kein zuhause hätte und meinen, ich hätte kein Gewissen. Sicherlich ist bei all dem ein großes Korn Spaß dabei, aber trotzdem. Ich habe ein zuhause, aber was soll ich da allein? Ich habe ein Gewissen, ein sehr ausgeprägtes sogar, aber was bringt mir das gerade in diesem Moment? Was bringt es mir, nüchtern nach hause zu fahren, dort allein auf der Couch zu sitzen, Schokolade zu futtern und mir zu sagen: “Pauline, es ist gemein und schlecht, wie du dich manchmal verhältst!”? Ich bin kein schlechter Mensch, ich bringe niemandem Unglück, außer mir selbst vielleicht manchmal, in dem Maße wie man sich eben manchmal Unglück bringt, ich bin auch nicht kalt und abgestumpft und egoistisch und was weiß ich. Ich bin einfach nur ein Mensch auf der Suche nach irgendwas, nach einer Ahnung von Glück und Liebe und Happiness, und ich verhalte mich anders, als ich es noch vor 2 oder 3 Jahren getan habe. Und manchmal mache ich Dinge und finde sie irgendwo gut oder zumindest in Ordnung, gleichzeitig will ich dann aber so schnell wie möglich weit weit weg.

Aber, ich weiß es nicht! Alles ist wie ein großes Fragezeichen! Ich analysiere mich die ganze Zeit selbst. Versuche mich selbst zu verstehen, komme mir und dem ganzen Ich aber kein Stück näher, verwirre mich nur noch weiter und wundere mich, ob es ein Richtig oder Falsch gibt, eine Moral, eine Wahrheit, ein ‘thumbsup’, einen Anhaltspunkt, oder ob ich einfach so weiter machen soll, bis ich endlich gegen eine Wand renne oder sich vor mir der Ozean öffnet, um mich in seine wogenden Arme zu empfangen und durch Gezeiten und Stürme und Flauten und sanften Wellengang zu tragen. Und ich frage mich, ob ich mich einfach völlig in mir selbst, in dieser Stadt, in diesem Leben verloren habe, oder ob ich eigentlich an einem Stück roten Faden hänge, nur gerade versehentlich die Augen zu gemacht und vergessen habe, sie wieder zu öffnen und es sich deswegen anfühlt, als würde ich orientierungslos zwischen Raum und Zeit umher schwirren. Nur wann fällt es mir wieder ein, dass ich die Augen aufmachen muss um zu wissen, dass ich weiterhin einem Kurs folge?