210#2014

Ich habe das ganze Jahr nichts hier geschrieben, deswegen das Jahr in einzelnen Sätzen aus meinem Notizbuch.

Januar:
„Herzlich Willkommen in dem Jahr, in dem alles nur noch besser werden kann, nachdem das letzte eher weniger gut war.“

Februar:
„Mir fehlt die Leichtigkeit in diesen Wochen. Zu viele Dinge, die mich bedrücken.“
„Wenn wir beieinander sind ist alles wunderschön.“

März:
„Wenn ich ihn frage, was er am Abend machen wird, dann schreibt er z.B. ‚an dich denken’“

April:
„5 Wochen Kolumbien sind fast um und ich glaube, wir haben echt viel erlebt.“
„Bisschen Angst habe ich immer noch, wie das wird zurück in Berlin.“

Mai:
„Ich liebe diese Stadt und ich genieße sie schon wieder.“
„Meine Motivation ist irgendwo am Horizont verschwunden.“
„Jippiejajeij!!! Wir haben die Wohnung bekommen. Jetzt kommt ein Marathon auf uns zu. Aber ja man!“

Juni:
„Letztes Wochenende sind wir Hals über Kopf umgezogen, haben auf Umwegen einen Nachmieter gefunden und bis gestern noch die alte Wohnung renoviert. Zwischendurch waren wir noch auf der Fusion und jetzt bin ich total übermüdet und einsam. Und ich bin völlig überfordert mit der Situation.“

Juli:
„Ich genieße es hier zu wohnen. Man geht über die Straße und hört Italienisch, Spanisch, Türkisch, Französisch, ab und an auch mal Deutsch. Es ist als wäre die ganze Welt einmal hier zusammen geworfen. Das Scheitern des Turmbaus zu Babel ist keine Niederlage mehr, sondern eine neue Herausforderung.“
„Manchmal glaub ich, irgendwas ist falsch an mir.“

August:
„Und jetzt sitzen wir hier fest vorm Bahnhof in Barcelona – ohne Schlafplatz und mit dem Gedanken morgen mit dem Zug nach Lyon zu fahren. Alles stinkt inklusive uns. Wir sind dreckig und genervt.“
„Eines Nachts in Trier,
tranken wir ein Bier
in einer Raucherbar,
die als einzige geöffnet war.“

September:
„Was mich an all dem so ein wenig unsicher macht, ist, dass ich irgendwie nichts dazu tue. Ich bin Spielball und die Welt macht und tut einfach.“
„Wir hörten Robbie Williams ‚Me and my monkey’, was wir beide zu seinen besten Songs zählen.“

Oktober:
„Er wusste damals noch nicht, dass leidenschaftliches Sich-Verlieben nichts anderes ist als eine einzige Katastrophe.“ – Thomas Melle: 3000 Euro
„Es ist erstaunlich, da es doch nur so eine kurze Zeit war. Aber die Erinnerungen an einzelne Sätze, einzelne Handlungen in der Zeit von Februar bis April diesen Jahres hinterlassen jedes Mal einen kurzen, einsamen Schmerz in meiner Brust.“
„Berlin ist ätzend und schön zugleich…Es ist tatsächlich wie eine Spielwiese, nur dass keine Eltern am Rand stehen und aufpassen. Wer nicht auf sich selbst aufpassen kann, verliert sich im Sand. Den beißen die Sandflöhe, dem spült das Wasser die Sandburg weg.“

November:
„Ist das alles ätzend!“

Dezember:
„-5° C in Berlin, die erste Kerze brennt. Weihnachtsstimmung? Nicht wirklich!“
„Kurzes Auftauchen aus der Bachelor-Versenkung. Ich muss fertig werden, ich werde zum Monstrum!“
„Ich habe das dringende Bedürfnis manche Dinge in meinem Leben grundlegend zu ändern. Auch wenn ich gar nicht genau weiß welche.“

Ich weiß nicht ob es besser war als 2013, es war in jedem Fall durchwachsen. Es ist unglaublich viel passiert, viele gute Dinge, aber auch sehr beschissene Dinge. Es war eine Berg- und Talfahrt und ich bin am Ende nicht unbedingt glücklich gewesen, auch wenn ich es zwischendurch kurzzeitig mal war.

Auf ein Neues!

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