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168#Ich frage mich

Monday, August 22nd, 2011

Manchmal bin ich mir nicht ganz sicher, ob das gut ist, wie ich mein Leben gerade führe. Ich kann nicht sagen, dass ich momentan wahnsinnig glücklich wäre. Wenn ich alleine bin, bin ich sogar oft ziemlich unglücklich. Es ist nicht schlimm, ich leide nicht oder so, aber ich bin auch nicht so glücklich, wie ich es schon einmal war.

Wenn ich nicht alleine bin, dann bin ich aufgekratzt, lustig und immer für einen Flirt zu haben, verstecke vielleicht die Tatsache, dass ich allein sein hasse. Die Dinge werden dann ein bisschen egal. Ich rede über Sex und Flirts wie über ein Paar Socken. Manche halten mich für einen Spritty, fragen mich, ob ich kein zuhause hätte und meinen, ich hätte kein Gewissen. Sicherlich ist bei all dem ein großes Korn Spaß dabei, aber trotzdem. Ich habe ein zuhause, aber was soll ich da allein? Ich habe ein Gewissen, ein sehr ausgeprägtes sogar, aber was bringt mir das gerade in diesem Moment? Was bringt es mir, nüchtern nach hause zu fahren, dort allein auf der Couch zu sitzen, Schokolade zu futtern und mir zu sagen: “Pauline, es ist gemein und schlecht, wie du dich manchmal verhältst!”? Ich bin kein schlechter Mensch, ich bringe niemandem Unglück, außer mir selbst vielleicht manchmal, in dem Maße wie man sich eben manchmal Unglück bringt, ich bin auch nicht kalt und abgestumpft und egoistisch und was weiß ich. Ich bin einfach nur ein Mensch auf der Suche nach irgendwas, nach einer Ahnung von Glück und Liebe und Happiness, und ich verhalte mich anders, als ich es noch vor 2 oder 3 Jahren getan habe. Und manchmal mache ich Dinge und finde sie irgendwo gut oder zumindest in Ordnung, gleichzeitig will ich dann aber so schnell wie möglich weit weit weg.

Aber, ich weiß es nicht! Alles ist wie ein großes Fragezeichen! Ich analysiere mich die ganze Zeit selbst. Versuche mich selbst zu verstehen, komme mir und dem ganzen Ich aber kein Stück näher, verwirre mich nur noch weiter und wundere mich, ob es ein Richtig oder Falsch gibt, eine Moral, eine Wahrheit, ein ‘thumbsup’, einen Anhaltspunkt, oder ob ich einfach so weiter machen soll, bis ich endlich gegen eine Wand renne oder sich vor mir der Ozean öffnet, um mich in seine wogenden Arme zu empfangen und durch Gezeiten und Stürme und Flauten und sanften Wellengang zu tragen. Und ich frage mich, ob ich mich einfach völlig in mir selbst, in dieser Stadt, in diesem Leben verloren habe, oder ob ich eigentlich an einem Stück roten Faden hänge, nur gerade versehentlich die Augen zu gemacht und vergessen habe, sie wieder zu öffnen und es sich deswegen anfühlt, als würde ich orientierungslos zwischen Raum und Zeit umher schwirren. Nur wann fällt es mir wieder ein, dass ich die Augen aufmachen muss um zu wissen, dass ich weiterhin einem Kurs folge?