Posts Tagged ‘Alltag’

146#Auslöser berührt

Sunday, September 12th, 2010

Hab ab und zu mal abgedrückt, wenn ich grad unterwegs war. Nichts besonderes nur wenigstens mal wieder den Auslöser berührt.

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116#stiller Beobachter

Tuesday, May 18th, 2010

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So sieht mein Zimmer über 50% des Jahres aus. Und würde ich da nicht gerade das Foto schießen, säße ich mitten in dem Chaos aus Papier, Fotografien, Schere, Kleber, Farbkasten, Tuschefässer, Klamotten und dergleichen und würde werkeln, künsteln und kreativeln. Wenn jemand die Energieschwingungen in diesem Zimmer messen wollen würde, würde das Messgerät, was es auch immer für eines sein möge, wahrscheinlich verrückt spielen, weil die Schwingungen dem Kreativchaos in meinem Kopf gleichen und ein oben und unten, drüber und drunter, rechts und links und mitten durch, Kreise, Kringel, Kanten und Ecken, Strudel und Wirbel bilden.

In diesem Pool erreicht mich die Außenwelt wie Magnete, alles wird angezogen, manches prallt wieder ab und manches trifft mich so plötzlich und hart, dass es mich kurzzeitig völlig aus der Bahn wirft, ich einen Moment still halte, der Umgebung lausche, schlucke, mich sammel und versuche wieder meine Bahn zu finden. Etwas holprig am Anfang schaffe ich es auch eigentlich fast immer mich wieder in den Fluss zu bringen.

Dieser Moment des Still Seins katapultiert mich immer aus meinem Leben hinaus um als Beobachter von oben mich zu fragen, was das eigentlich ist, was da so passiert, was die Menschen so machen, was ich so mache, zu welchem Sinn und Zweck, ein kurzes Gefühl des Allmächtig Seins und gleichzeitig des Schutzlos und Allein Seins, ein Sammeln aller Ängste und Freuden der Welt in einem selbst, ein kurzes Aufstöhnen und dann ein Fallen, ein Mitreißen, bis alles wieder so ist wie vorher.

Solche Nachrichten, solche Momente machen mich sprachlos, stumm, staunend, traurig und verwundert in Einem.

Ich bin von zuhause ausgezogen in eine andere Stadt in ein irgendwie neues Leben. Alle Nachrichten von zuhause betreffen mich irgendwie irgendwo, aber sie sind viel weiter weg als früher und manchmal fühle ich mich schuldig, dass ich einfach gegangen bin, dass ich mich den engen vertrauten Kreisen der alten Heimat entzogen hab und irgendwo nur noch Beobachter bin, stiller Beobachter.

Aber es berührt mich trotzdem alles irgendwo und ein Teil von mir wird immer da bei meiner Familie, bei der Heimat meiner Kindheit sein…

67#Wanderlust

Wednesday, December 2nd, 2009

the road is life

An solchen Tagen, an denen es nicht  richtig hell wird, tief hängende Wolken schwer triefend auf den Dächern liegen, die Nässe der grauen Straßen einem in die Knochen kriecht und man sich am liebsten nur noch im wohlig warmen, kuscheligen Bett einmummeln möchte, packt einen das Fernweh mit schmerzlicher Härte.

Es muss nicht einmal die sonnige Karibik sein, es kann auch eine weitere grau verregnete deutsche Stadt sein, nur eine andere muss es eben sein, einfach ein anderer Ort. Ein Ort, an dem man nicht müde wird auch an Regentagen immer neue Dinge zu entdecken.
Nur der Heimatort wirkt in seiner alten Bekanntheit nur noch grauer und verschwimmt mit dem Himmel und den Menschen, die man gestern und vorgestern und am Tag davor schon getroffen und mit denen man ein graues Lächeln ausgetauscht hat, zu einer endlosen grauen Masse. Träge und gleichbleibend treibt sie dahin, stolpert alljährlich über rot leuchtende Weihnachtsmänner und freut sich über monoton aufgesagte Weihnachtsgedichte aus dem Munde eines perückengold gelockten Mädchens.

Ich warte auf den prinzengleichen Zug, der mich ratternd woanders hinbringt; den Aufbruch in meine neue Welt.

Fröhliches Warten!

Das Foto ist von Gabrielle Kai.